...wurde am 3. Februar 1816 in Nysätra bei Umeå im nördlichen Schweden geboren. Sein Vater war Pastor. Die Eltern waren bestrebt, ihre Kinder so früh wie möglich mit den Wahrheiten des Wortes bekannt zu machen. Im Alter von 15 Jahren hatte Carl Olof die entscheidende Begegnung mit Gott. „Er wußte nicht, dass eine Neugeburt nötig sei. Nun sah er es. Er wurde eine Zeitlang sehr unglücklich wegen einiger Sünden. Schließlich wurde er aber durch Christi Liebe freigemacht und sehr glücklich, froh und selig". So hat Rosenius es selbst beschrieben.
Er wollte Pastor werden. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Härnösand studierte er Theologie an der Universität Uppsala. Mangel an Mitteln und Krankheit machten ihm zu schaffen. Er kam in schwere innere Anfechtungen, bis hin zum Zweifel an Gott, die ihn grausam plagten. Er musste das Studium unterbrechen. Hilfe wurde ihm bei dem englischen Pastor Scott zuteil, der damals in Stockholm eine große Wirksamkeit entfaltete. Scott gründete eine Monatszeitschrift („Pietisten"), hielt Andachten und Bibelstunden in den Häusern und arbeitete in erwecklichem Sinn. Er und Rosenius wurden Freunde. Als er nach viel Anfeindung das Land verlassen musste, übernahm Rosenius die Arbeit. Auf diesem Wege wurde er der Vater einer Erweckungsbewegung, die sich mehr oder weniger stark über ganz Schweden, ja, bis über die Grenzen des Landes hinaus erstreckte.
Unter Rosenius' Schriftleitung bekam „Der Pietist" ein neues Gepräge. Er brachte lange geistliche Abhandlungen, die eine große Wirkung ausübten. Die Auflagenhöhe stieg nach und nach über die der Tageszeitungen hinaus. „Der Pietist" war das Mittel zur Erweckung — mehr als die mündliche Predigt.
Dabei war er ganz zentral. Gesetz und Evangelium waren der Inhalt, dazu die Ermahnungen an die Christen. Das Gesetz soll uns nicht besser machen. Das kann es nicht. Es soll uns zur Verzweiflung an uns selbst treiben. Nur so werden wir willig und fähig, das von Gott gegebene Heil in Christus anzunehmen. — Das Evangelium ist die Botschaft von Gottes Versöhnung in Christus. So wie wir sind, trotz aller Mängel und Fehler, sind wir in Christus rein und gut und heilig. Herrlich groß leuchtet bei Rosenius die freie Gnade. Das ließ die Menschen aufhorchen. So wurden sie neu. — Rosenius' Schriften enthalten auch viel Ermahnungen — aber erst muss der Baum gepflanzt werden, bevor er Frucht bringen kann. Leben wir im Glauben an Christus, dann lässt uns das nicht so bleiben, wie wir sind. Dann wird alles neu. — Das sind einige Grundgedanken seiner Lehre.
Aus der Erweckungsbewegung entstand dann die für die Innere und Äußere Mission hochbedeutsame „Evangelische Vaterlandsstiftung" in Stockholm. Rosenius zählte zu ihren Gründern und Mitarbeitern. Sie tut noch heute ihr Werk in Schweden und in der Welt.
Nach viel Mühe, Anfeindungen und Verkennung — aber auch nach reicher Frucht, erfahrener Liebe und Anerkennung starb Rosenius am 24. Februar 1868 in Stockholm, erst 52 Jahre alt.
Seine Abhandlungen im „Pietisten" sind in den „Geheimnissen im Gesetz und Evangelium" gesammelt herausgegeben worden. In den letzten Jahren seines Lebens legte Rosenius in seiner Zeitschrift den Römerbrief aus. Vor allem aus diesen beiden Werken sind die Andachten im „Täglichen Seelenbrot" genommen.
Bo Giertz, der durch seine Bücher auch in Deutschland bekanntgewordene Bischof von Göteborg schreibt: „C. O. Rosenius gehört zu denjenigen, die ,Luther wirklich verstanden haben', wie ein schwedischer Lutherforscher gesagt hat. Von Seelsorgern mit großer Erfahrung wird er besonders geschätzt als der große Tröster, der die Gabe hat, dem geplagten Gewissen die Gerechtigkeit Gottes in Jesus herrlich zu verkünden. Seine Bücher sind in Schweden in hunderttausenden verbreitet und finden unter denjenigen, die mit Ernst Christen sein wollen, immer wieder dankbare Leser. Er gehört zu den ganz großen Gestalten der lutherischen Kirche."
Wilhelm Busch, der bekannte Pastor aus Essen, schrieb in der Monatsschrift „Licht und Leben" über die Bücher von Rosenius:
„Zu den wertvollsten Stücken meiner Bücherei rechne ich die Bücher des schwedischen Erweckungspredigers Rosenius. Ich muss dankbar bezeugen, dass sie mir für mein persönliches Glaubensleben über alles wichtig geworden sind. Und ich freue mich, dass in der modernen Industriestadt Essen eine Reihe von Leuten diese Schriften mit Gewinn lesen. Sie laufen alle in einem Brennpunkt zusammen: Der Ruhm der Gnade. Hier ist geistliche Kost für hungrige Seelen, die nicht nach Sensation, sondern nach dem Frieden Gottes und der Seligkeit begierig sind. Hier ist Speise, die in das Gewissen geht, aufrüttelt und die Herzen mit dem Evangelium tröstet."